Im Aktionsfeld Erneuerbare Energien sollen, fokussiert auf die Wärme- und Kälteversorgung, innovative Konzepte für einen klimaneutralen Gebäudebestand entwickelt werden. Im Sinne der Wärmewende sollen verschiedene regenerative Wärmequellen wie Solar-, Geo- oder Flussthermie und Abwärme in Nahwärmenetzen zu einer klimaneutralen und resilienten Wärmeversorgung kombiniert werden, unter Erarbeitung digitaler Optimierungen, incl. „Internet of Things“ (IoT) Lösungen. Durch Sektorenkopplung mit Strom aus der Photovoltaik und Windkraft und mithilfe von Wärmepumpen kann ein Vielfaches an Wärmeenergie erzeugt werden.
In sogenannten kalten Nahwärmenetzen können auch Wärmequellen mit niedrigem Temperaturniveau eingebunden werden, deren Potentiale je nach Standort betrachtet werden müssen. Dabei können zum Beispiel auch die Abwärme von Viehställen, Kompostwärme, andere Prozesswärmequellen oder die Restwärme im Abwasser eine Rolle spielen.
Lösungen sollen besonders auf die baukulturellen Besonderheiten des Ilmtals mit vielen Bestandsgebäuden, die teilweise unter Denkmalschutz stehen, eingehen. Zur Unterstützung bei der Auslegung von Wärmenetzen, der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und der bedarfsgerechten Sanierung sollen mithilfe von vorhandenen Daten innovative Modelle entwickelt und ein selbstlernender Algorithmus trainiert werden, der standortspezifische Empfehlungen und Szenarien zum energetischen Umbau ausgibt.
Darauf aufbauend ist ein Reallabor Wärmewende mit Demonstration der erarbeiteten Szenarien geplant. Hier gilt es auch, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die gemeinschaftlich und regional einen Mehrwert erzeugen wie zum Beispiel Energiegenossenschaften oder Energiegemeinschaften, die verschiedene Sektoren der Energie- bzw. Wärmeerzeugung einbeziehen.
M.Sc. Christopher Liss (M.Sc. Erneuerbare Energien Management, Projektmanager Solarinput e.V.)
Dr. Jens Zimmermann (Geologe, IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH)